Heimatlexikon Thaleischweiler-Fröschen – 2 h) Politische Geschichte (7) Nach dem Zweiten Weltkrieg

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

(Buch 750 Jahre Thaleischweiler-Fröschen, Christian Gortner)


Nach der Niederlage und der bedingungslosen Kapitulation am B. Mai 1945 folgten Jahre des Hungers, des Elends und der Wohnungsnot. 157 Männer von Thaleischweiler waren in diesem Krieg gefallen, 56 wurden noch vermißt. 14 Zivilpersonen fielen feindlichen Luftangriffen zum Opfer. In Thalfröschen waren es 52 Gefallene und 23 Vermißte. Deutschland wurde von den Siegermächten besetzt und in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten und Volksdeutsche sollten in unserem Dorf noch Unterkunft, Arbeit und Brot finden. Die Schuhfabriken lagen noch still. Der Schwarzhandel blühte.

Mit selbstgefertigten Schuhen mit Sohlen aus alten Autoreifen begaben sich viele „Schuhmacher" auf Hamsterfahrten, um die Schuhe auf der Sickinger Höhe, in der Vorder- oder Nordpfalz oder im Hunsrück gegen Lebensmittel einzutauschen. Die Währungsreform im Juni 1948 nahm den Bewohnern die letzten ersparten Groschen, brachte aber auch in der Versorgung im Laufe der Zeit einen wesentlichen Wandel zum Besseren. Die Schuhfabriken begannen allmählich wieder zu arbeiten, so daß die Bevölkerung wieder Arbeit und Brot fand. Die Vereine nahmen ihre Tätigkeit wieder auf, und das Leben verlief bald wieder in normalen Bahnen. Bereits 1946 war das Land Rheinland-Pfalz gegründet worden, 1949 wurde die Bundesrepublik ins Leben gerufen. Zur Behebung der Wohnungsnot wurde durch die Gemeinde das Gelände um den Galgenhübel als Baugelände erschlossen. Das Gebiet ist in der Zwischenzeit bis zur Höheinöder Straße erweitert worden und hat sich zu einem vollkommen neuen Ortsteil entwickelt. Durch die persönliche Initiative und Tatkraft des damaligen evangelischen Pfarrers Ferdinand Traudt erhielt die protestantische Kirchengemeinde im Jahr 1955 einen Kindergarten, dessen Saal zugleich als Kultursaal Verwendung fand. Auch die katholische Pfarrgemeinde konnte im folgenden Jahr ein stattliches Jugendheim seiner Bestimmung übergeben.
Mit dem deutschen Wirtschaftswunder blühte auch die Schuhindustrie in Thaleischweiler-Fröschen und damit der ganze Ort wieder auf. Sämtliche Schuhfabriken waren wieder vollbeschäftigt, der Zuzug nach ThaleischweilerFröschen hielt an, so daß sowohl in Thaleischweiler als auch in Thalfröschen neue Baugebiete erschlossen werden mußten. Die Einwohnerzahlen in Thaleischweiler stiegen von 2 342 im Jahre 1939 auf 2 769 im Jahre 1962 (+18,23 Prozent) und in Thalfröschen im gleichen Zeitraum von 760 auf 1 009 Einwohner (+32,76 Prozent). Am 15. Juni 1963 konnte eine moderne Schule mit Turnhalle, Physik-und Chemieräumen und einem Lehrschwimmbecken eingeweiht werden, die an der Grieshohlstraße für die baufällig gewordene Schule auf dem jetzigen Rathausplatz erbaut worden war. Im Dezember 1967 wurde ein repräsentatives Rathaus seiner Bestimmung übergeben. Dem Rathausneubau fiel auch das über 200 Jahre alte Pfarrhaus aus dem Jahre 1752 zum Opfer, in dem zuletzt das Bürgermeisteramt und die Steuer- und Gemeindeeinnehmerei untergebracht waren.
Im Zuge einer Verwaltungs- und Gebietsreform wurden die beiden Nachbargemeinden Thaleischweiler und Thalfröschen im Jahre 1969 zu einer Gemeinde zusammengelegt. Als Sitz der Verwaltung diente das im Jahr 1967 erbaute Rathaus im Ortsteil Thaleischweiler. Im Zuge einer weiteren Verwaltungsreform wurde Thaleischweiler-Fröschen im Jahre 1972 Sitz einer Verbandsgemeinde, die die Orte Höheischweiler, Höhfröschen, Maßweiler, Nünschweiler, Petersberg, Reifenberg, Rieschweiler-Mühlbach und Thaleischweiler-Fröschen umfaßt. Damit dürfte der Ort als Kleinzentrum wieder die Bedeutung erlangt haben, die er im Laufe der Jahrhunderte besessen hat. Dies trifft ganz besonders seit dem 15. September 1980 zu, als in ThaleischweilerFröschen die Hauptschule der Verbandsgemeinde mit einer großen Sporthalle eingeweiht werden konnte. Zu diesem Ereignis war auch der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Dr. Bernhard Vogel, erschienen, der auch die Festrede hielt.

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