Heimatlexikon Thaleischweiler-Fröschen – 2 a) Politische Geschichte (1) des Ortes bis zur Teilung

Politische Geschichte des Ortes bis zur Teilung

(Buch 750 Jahre Thaleischweiler-Fröschen, Christian Gortner)

Das Reich der Franken war in Gaue eingeteilt, wobei bei Thaleischweiler die Grenzen dreier Gaue zusammenstießen, und zwar der Worms-, der Speyer- und der Bliesgau. Thaleischweiler selbst, Fröschen und Höheinöd gehörten zum Wormsgau, der von Worms über Kaiserslautern bis hierher reichte. An der Spitze der Gaue standen die Gaugrafen als Verwalter. Als die deutsche Königsmacht und mit ihr die alte Gauverfassung immer mehr zerbröckelte, machten die Gaugrafen große Teile ihrer Gaue zu ihrem Eigentum.
Die ursprüngliche Gemarkung Thaleischweiler war mit Fröschen und Höheinöd Teil des Reichslandes um Kaiserslautern, wie dies aus einer alten Grenzbeschreibung desselben aus dem Jahre 1357 hervorgeht). Sie hatten seit alters her eine gemeinsame Gemarkung.
Die Gemarkung ist wahrscheinlich aus dem Reichsland herausgelöst und als Reichslehen an die Grafen von Saarbrücken gekommen, die auch die Vogtei über das Kloster Hornbach ausübtenbb und dessen Besitz bis in unsere Gegend reichte und zum Teil noch in der Vorderpfalz lag. Nach dem Tode des Saarbrücker Grafen Simon I. im Jahre 1182 wurde dieser von seinen beiden Söhnen Simon und Heinrich beerbt, die die Grafschaft einige Jahre später unter sich teilten. Während Simon II. die westlichen Teile der Grafschaft erhalten hat, fielen die östlichen Besitzungen um Zweibrücken (Bliesgau) und etliche in Lothringen an Heinrich, darunter auch die Vogtei über das Kloster Hornbach.
Thaleischweiler scheint in dieser Zeit schon ein bedeutender Ort gewesen zu sein, über dessen Alleinbesitz sich die Brüder scheinbar nicht einigen konnten, so daß das Lehen Thaleischweiler-Höheinöd unter beiden aufgeteilt wurde. Heinrich, der sich seit der Teilung Heinrich I. Graf von Zweibrücken nannte, erhielt den „niederen" Teil, im Volksmund „Unterdorf" genannt, während der obere Teil, das „Oberdorf", an Simon II., also an die Grafschaft Saarbrücken fiel .
Die Grenze zwischen beiden Ortsteilen verlief entlang der „Pfarrgasse" beim heutigen Rathaus, von dort die Hauptstraße entlang nach Osten bis zur Herschberger Straße und von da nach Süden zur Ölmühle, die noch zur Grafschaft Zweibrücken gehörte. Dies mag für die erste Zeit nach der Teilung gegolten, dürfte sich aber im Laufe der Zeit verwischt haben, da sich die Untertanen seit alters her wie auch die Zugezogenen ihre Herrschaft frei wählen konnten. Dies trifft insbesondere für die Zeit nach dem 30jährigen Krieg zu, während dem Thaleischweiler und Fröschen fast ausgestorben waren und durch Einwanderungen aus der Schweiz wieder neu besiedelt wurden. Auch sie konnten sich ihre Herrschaft selbst wählen, so daß diese Grenze nicht mehr vorhanden war.
Seit dieser Zeit war Thaleischweiler bis zur Besetzung der Pfalz durch die Franzosen in den Jahren 1793/94 geteilt und zwei Herren untertan. Daß diese über sechs Jahrhunderte dauernde Teilung unseres Dorfes für dessen Entwicklung mehr Nachteile als Vorteile brachte, dürfte auf der Hand liegen.
Es erscheint um der Klarheit willen daher angebracht, die Geschichte beider Ortsteile getrennt zu behandeln.

 

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